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Letztes Update: 15.03.2023
Aus der Geschichte der Braunkohlenindustrie im Altenburger Land
Der Braunkohlenbergbau hat unsere Region wie kein anderer Industriezweig geprägt. Die Braunkohle, vorrangig Briketts, war der wichtigste Energieträger. Die ersten urkundlichen Nachweise des Braunkohlenbergbaues im Mitteldeutschen Revier liegen spätestens im 17.Jahrhundert. 1672 findet der Altenburger Stadtphysikus Dr. Mattias Zacharias Pilling nordwestlich von Rositz „brennende Erde“. Zwischen 1871 und 1881 wurden im Meuselwitz-Rositzer Revier 13 Aktiengesellschaften gegründet.
Eine der ersten Brikettpressen arbeitete bereits 1873 in der Grube Germania in Gorma. Der im Raum Altenburg ab Mitte des 19. Jahrhunderts betriebene Braunkohlentiefbau beeinflusst auch heute noch unsere Region. Nachgewiesen wurden 42 Altschächte. Die Schächte befinden sich in der Übergangszone der Leipziger Tieflandsbucht und dem Altenburger Lößhügelland, der Lößrandstufe. Die höchste Erhebung befindet sich nördlich der Ortslage Altpoderschau und westlich des ehemaligen Tagebaus Zechau (ehemals Tiefbau Großröda „Eugenschacht“).
Gegenstand des untertägigen Abbaus der Braunkohle war das Thüringer Hauptflöz mit einer durchschnittlichen Mächtigkeit von ca. 10 bis 15 m. In den Braunkohletiefbauen wurde die Kohle des Hauptflözes in 1 bis 4 Sohlen von oben nach unten im Pfeilerbruchbau bei Abbauhöhen von 4 bis 6 m gewonnen. Die Erschließung der Abbaufelder erfolgte vorrangig über Schächte, die der Förderung, Bewetterung, Wasserhebung und Fahrung dienten.
Zur Aus- und Vorrichtung des Abbaues wurden Haupt- und Wetterstrecken,die in regelmäßigen Abständen von ca. 50 m durch Querstrecken verbunden waren, bis zur Feldgrenze vorgetrieben. Dem Kohletransport untertage dienten Hauptstrecken. Zur Fortbewegung der Förderwagen benutzte man Ketten- bzw. Seilbahnen.
Im Meuselwitzer Revier war das Braunkohlenflöz bereits im vorigen Jahrhundert Gegenstand eines intensiven bergmännischen Abbaues im Tiefbaubetrieb. Das Hauptflöz betrug 22 m, das Deckgebirge ca. 40 bis 55 m. Südlich von Meuselwitz, auf den Fluren von Altpoderschau, liegt die Grube 104, die als „Ernstschacht“ im Jahre 1872 bergbehördlich angemeldet wurde. Hier wurde eine komplette Schachtanlage, einschließlich Brikettfabrik und Gleisanschlüssen errichtet.
Im Bereich der Altenburger Kohlenwerke liegen 48 Tagesschächte. Das Gebiet der Altenburger Kohlenwerke befindet sich in der Übergangszone zwischen dem Flachland der Leipziger Tieflandsbucht und dem Altenburger Lößhügelland. Die höchste Erhebung findet man nördlich der ehemaligen Vorwärtsschachtanlage und der Ortslage Molbitz. Hier war das Kohleflöz in einer Tiefe von ca. 20 bis 30 m zu finden und mit einer Mächtigkeit von 5 bis 12 m ausgebildet. Der Braunkohlenabbau begann vermutlich nach dem Abteufen des ersten Schachtes bei Untermolbitz im Jahre 1868. Das Ende des Abbaues wurde mit 1959 angegeben. Hier erfolgte der Abbau von oben nach unten im Pfeilerbruchbau, je nach Mächtigkeit des Flözes, in 1 bis 3 Scheiben.
1955 wurde der letzte Schacht in diesem Gebiet geteuft.